AARWANGEN: Aufgabenstück am Bernischen Kantonal Musikfest 2014

Um den Musikantinnen und Musikanten das Aufgabenstück „Aarwangen“ von Carl Wittrock näher zu bringen, hat Stefanie Portner, unsere Dirigentin, eine kleine Geschichte rund um das Stück erfunden.

Wir schreiben das Jahr 1267. An einem nebligen Morgen sieht man verschwommen die Burg und den Brückenübergang über die Aare. Auf der Brücke sieht man die Schiffe, die Marktwaren nach Aarwangen bringen. Im ersten Teil des Stücks ertönen auf den Posaunen, Trompeten und Hörnern erste Fanfaren.

Im Prestoteil wird es hektisch. Die Waren werden von den Schiffen geladen, es muss schnell gehen. Die Marktleute suchen ihre Waren zusammen und bauen ihre Stände auf. Die Melodie der Posaunen stellt kleine Buben dar, die durch den Markt springen und hier und da etwas stibitzen. Die Buben werden aber von Marktleuten vertrieben.

Die Hofherren und Damen in ihren prächtigen Kleidern, wieder gespielt von den Posaunen, den Hörner und dem Tenorsaxophon, stolzieren über den Markt und schauen, ob alles mit rechten Dingen zu und her geht. Auf dem Markt herrschen ein Durcheinander und ein Gehetze. Die Musik ist arrhythmisch, bevor sich dann langsam die Situation auf dem Markt beruhigt und alles seinen Lauf nimmt.

Im wunderschönen Adagio-Teil verliebt sich ein junges Hofmädchen in einen Buben, der auf dem Markt klaut. Das schöne Solo wird zuerst von der Flöte und dem Saxophon gespielt, bevor die Melodie zu den Klarinetten übergeht. Der Bub zeigt dem Mädchen sein Schiff und teilt mit ihr das Essen, das er auf dem Markt geklaut hat. Am Schluss dieser Szene küsst der Bub das Mädchen, was mit einem hohen Ton des Orchesters dargestellt wird.

Gegen den Schluss des Stückes ertönen nochmals die Fanfaren und mit mittelalterlichen Harmonien wird der Markt abgebaut und alle gehen zufrieden nach Hause.

Konzertbericht

 

Dieses Jahr stellten wir uns einer ganz besonderen Herausforderung: Der Teilnahme am 23. Bernischen Kantonal-Musikfest in Aarwangen. Am Samstag, 14. Juni 2014 galt es ernst.

Am frühen Samstagmorgen fuhren wir mit Niederhauser Car von Mühlethurnen ins oberaargauische Aarwangen. Wir hatten genügend Zeit uns auf dem Festgelände kundig zu machen, die Instrumente zu deponieren und einen ersten Apéro zu nehmen. Um 11.00 Uhr hatten wir den ersten „Termin“ in Aarwangen. „Bitte lächeln“ hiess es in der grossen Lagerhalle. Professionell wurden wir auf der Treppe, die in der Halle eigens für die Vereinsfotos aufgebaut wurde, platziert. Die Tenüs und Instrumente wurden ausgerichtet; du noch ein bisschen rechts, du ein bisschen links, die zwei Trompeten-Damen bitte einen Tritt nach unten, den Bass noch etwas drehen. So entstand unkompliziert ein weiteres Foto für unsere Ahnengalerie.

Die Zeit bis zur Marschmusik um 14.25 Uhr vertrieben sich die Mühlethurner Musikantinnen und Musikanten beim Mittagessen im Festzelt und anschliessend mit dem Besuch von anderen Konzertvorträgen oder bei dem schönen Wetter draussen auf dem Festgelände. Pünktlich um 14.25 Uhr hiess es auf der Strasse „Spiel mit Tamburbeginn – Spiel – vorwärts – Marsch“. Wir spielten den Marsch „Melodie und Harmonie“ und marschierten stolz entlang der vielen Leute, die am Strassenrand die Marschmusikparade mitverfolgte. Die Jury warf kritische Blicke auf uns. Stimmt die Instrumentenhaltung? Haben alle schwarze Socken an? Sind die Reihen ausgerichtet? Spielen sie richtig? Wir erreichten 94.5 Punkte mit dem Prädikat „herausragende Leistung“. Wir können stolz darauf sein!

Am späten Nachmittag wurde dann im Festzelt die Reihenfolge der Musikgesellschaften aus unserem Block ausgelost. Christian Sterchi, unser Präsident zog das Los mit der Nummer 1. So mussten wir subito zu unseren Instrumenten gehen, denn das Einspielen fand bereits um 15.55 Uhr statt. Als Selbstwahlstück präsentieren wir pünktlich um 16.45 Uhr der Jury „Adventure!“ von Markus Götz und als Aufgabenstück „Aarwangen“ von Carl Wittrock. Volle Konzentration auf der Bühne und dann ging es los. Es lief wie geschmiert. Stefanie Portner, unsere Dirigentin war sehr zufrieden mit unserer Leistung. Was wohl die Jury dazu meint?

Um 23.00 Uhr fand im Festzelt die Rangverkündigung statt. Und wow – wir haben den 6. Rang erreicht. Die Jury gab uns im Aufgabenstück 83 Punkte (Prädikat sehr gute Leistung) und im Selbstwahlstück 77 Punkte (Prädikat gute Leistung). Vielen herzlichen Dank unserer super Dirigentin, die uns zu dieser hervorragenden Leistung gebracht hat! Merci Steffi!!